Kloesterliche Fasten-Freuden, Nonnenfuerzli

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Zutaten

50 g Butter
1 EL Zucker
250 ml Milch
3 Eier
1 x Backpulver
125 g Mehl, (1)
1 EL Mehl, (2)
1 Pr ,Salz

Zubereitung

Fastenzeiten sind in fast allen Religionen bekannt. In derkatholischen Kirche umfasst die laengste Fastenzeit seit dem 7.Jahrhundert 40 Tage und findet zwischen Aschermittwoch und Osternstatt.
Was und wann man zur Fastenzeit essen und nicht essen darf, hat sichim Laufe der Zeit stark veraendert. Dabei steht Fleisch seitfruehchristlicher Zeit als Nummer eins auf der Verbotsliste.Gestattet waren immer Suppen, Gemuese, Fruechte, Getreide, Brot undoft auch Wein.
In den Kloestern, die nicht immer ein Hort der Enthaltsamkeit und derSittlichkeit waren, peitschte man im fruehesten Mittelalter dieMoenche, wenn sie zur Fastenzeit unfolgsam waren, aus. Waren siehingegen artig und gehorsam, wurden sie mit Suessigkeiten belohnt.
Zuerst kannte man nur einfache Oblaten und Fladen, spaeter durften dieMoenche und Nonnen den Mehlbrei mit Oel und Honig anreichern undschliesslich auch Eier und Kaese verwenden. Aus Brot entstand Kuchen,indem man dem Brotteig Gewuerze, Fruechte, Nuesse, Eier und Zuckerzufuegte.
Mit der Zeit ueberboten sich die Moenche und Nonnen in denKlosterkuchen in der Erfindung immer raffinierterer PIaetzchen,Kuchen, Pasteten, Torten, Souffles und Mehlspeisen. Auch an Likoeren,suessen Weinen und Konfekt herrschte kein Mangel.
Noch heute bekannt sind die im 13. Jahrhundert im franzoesischenKloster Cluny entwickelten Crepes, bei denen man den einfachenWaffelteig aus Milch und Eiern mit Wein, Gewuerzen und Mandelmilchverbesserte. Die in Fett gebackenen hauchduennen Pfannkuchen wurdenmit Zucker, Honig, Marmelade und einem Schuss Likoer serviert - edleVorgaenger unserer heutigen Crepes Suzette.
In den europaeischen Kloestern des 13. und 14. Jahrhundertsverwendeten die Nonnen und Moenche zur Fastenzeit gern Mandelmilch.Sie wurde mit Safran und Honig gewuerzt und als Suppe serviert. Einebesonders edle Version war die Mandelbiersuppe aus dickerMandelmilch, Bier und vielen Gewuerzen.
Aus Trost vor dem Zubettgehen durften die Moenche waehrend derabendlichen Lesungen die "Kollation" zu sich nehmen, ein Gemisch ausMandelmilch und suess gewuerztem Wein. Mit der Zeit erhielten sienicht nur dieses Getraenk, sondern auch einen leichten Imbiss. DieBezeichnung "colazione" fuer das italienische Fruehstueck wird aufdiesen Brauch zurueckgefuehrt.
Die Nonnen und Moenche ernaehrten sich zur Fastenzeit vor allem vonBrei in verschiedenen Variationen. Je reicher das Kloster war, destoueppiger der Hafer- oder Reisbrei, dazu gab es jede Menge kleinerGebaecke.
Zu diesen gehoerten eben auch die Nonnenfuerzli, die aus einemSchweizer Frauenkloster stammen. Welches Kloster als erste dieseSpezialitaet im spaeten Mittelalter erfand, ist nicht mehr bekannt.
Fuer ihren Namen sollen eine Novizin und ein junger Bischofverantwortlich sein, der in einem Frauenkloster die Kueche besuchte.Eine Novizin, die gerade die kleinen Krapfen herrichtete, erschrecktesich beim Anblick des stattlichen Mannes so sehr, dass sieversehentlich ihre Krapfen noch feucht ins heisse Fett gleiten liess.Es zischte gewaltig. Der leutselige Bischof troestete und segnete dieunglueckliche Novizin und nannte von nun an dieses Fastengebaeck"Nonnenfuerzli".
So weit zur Geschichte, nun das altbekannte Rezept:
Fuer den Brandteig Milch, Salz und Butter in einem grossen Topf zumKochen bringen. Nach kurzem Aufwallen das Mehl (1) im Ganzensorgfaeltig einruehen, bis sich der Teig von der Topfwand loest. VomFeuer nehmen.
Eier aufschlagen, mit dem Zucker, dem Backpulver und dem Mehl (2)verruehren, zum Brandteig geben und gut vermischen. Mit einemTeeloeffel kleine Plaetzchen formen, trocknen lassen. Dan in derBratpfanne im heissen Fett schwimmend goldgelb backen.

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