Zubereitung
Vorgeplänkel:
Also, das ist eine von den "Einfach"-Dingern, wo, in Abständen immer mal einer von der Familie ankommt und spricht: "Eigentlich könntest Du ja mal wieder Deine Linsensuppe machen."
Das Komische bei der Sache ist, dass ausgerechnet derjenige den Wunsch am häufigsten äußert, der mit Blutwurst (in ihrer Form im Darm, im Glas oder in der Büchse) überhaupt nichts am Hut hat. Nur bei den Linsen, wo relativ viel Rot- bzw. Blutwurst (auch mit Zunge!) drin ist, ißt er für Drei.
Der Ursprung für diese Art der Zubereitung, die sich eigentlich nicht an starre, feste Regeln hält, liegt in meiner Jugendzeit, also Anfang der 70er, als ich die ersten, eigenen Küchenerfahrungen machte. Stunden- oder gar Tage-langes Einweichen von Hülsenfrüchten - so lange Prozeduren, das war nix. Und die Fertiggerichte... naja. Auf jeden Fall schmeckten die nicht so, wie man sich das wünschte und wie man es, z.B. von den Ferienaufenthalten bei Großeltern so kannte.
Eigentlich ist es eine Konzeptsuppe, bei der "Vorhandenes" mit "Selbstgemachtem" kombiniert wird.
Der Vorteil ist, dass man diesen Eintopf auch mit den preiswertesten Zutaten, die der Supermarkt hergibt, schmackhaft zubereiten kann.
Natürlich kann man, an der Stelle, wo der Inhalt der zwei Büchsen in den vorbereiteten "Ansatz" gegeben wird, auch die, nach alter Manier, eingeweichten Linsen geben...
Der "faule Mann/Frau von heute" bevorzugt allerdings zwei Büchsen: einmal die billigste und einmal.. naja eine andere halt...
Zum Rezept:
Alle Zutaten liegen/stehen bereit, sind entsprechend geschnitten und warten auf ihren Einsatz ;-)
In einem ausreichend großen Topf (ich nehme gerne einen beschichteten Gußtopf) werden, in etwas Fettigkeit die Zwiebelwürfel und ein wenig von dem Knoblauch-Chili-Pulver angebraten.
Kümmel mit dazu.
Ca. 1 Tl. Zucker dazu und weiter umrühren.
Mit 1-2 El Balsamico ablöschen.
Weiter umrühren, bis der Balsamico-Säure-Geruch weitestgehend verschwunden ist.
Nach und nach wird jetzt, das geschnittener Suppengemüse dazu gegeben.
Ein paar Minuten, unter gelegentlichem Umrühren, angaren lassen.
Jetzt die gesamten Blutwurstwürfel dazu.
Bei mittlerer Hitze weiter umrühren, bis die Blutwurstwürfel anfangen zu zerfallen.
Jetzt mit genügend heißem (kochendem) Wasser auffüllen.
Kurz kochen lassen, bevor dann die Kartoffelwürfel dazu gegeben werden. Kartoffeln und Gemüse sollen in etwa zur gleichen Zeit gar sein.
Jetzt wird zum ersten mal abgeschmeckt, mit Pfeffer, Majoran, Zucker (Zuckerersatz), EssigEssenz.
Genau hier ist der Punkt erreicht, wo man dem Gericht seine geschmackliche Hauptrichtung verpasst!
Ziel ist es, die guten Aromen der Hauptzutaten zu verstärken und zu harmonisieren.
Zu süß oder zu sauer sind genauso fatal, wie zu salzig oder zu scharf.
Zu wenig ist aber auch nicht der Sinn.
Nur in der Ausgewogenheit und Ausgeglichenheit der Zutaten kann man den Geschmack erreichen, der die Suppenesser dazu treibt, rigeros auf einen "Nachschlag" zu bestehen! oder Nachts, die mittlerweile kalt gewordene Suppe, heimlich aus dem Topf zu löffeln.
Jetzt kommt der Inhalt der beiden Büchsen, an unseren vorbereitete ... ja, was... "Suppengrund?!".
Unter vorsichtigem Umrühren, bis so ca 90 Grad, also noch vor dem eigentlichen Kochen, erhitzen. Vom Feuer und fertig.
Wer will, kann jetzt, mit Zucker(Zuckerersatz) und Essig nochmal abschmecken. Oder man stellt einfach beides mit auf den Tisch.
Dazu. Senf- oder Butterbrot und ein kräftiges Pils mit Farbe und Charakter.
(Also nicht dieses angebitterte Wasser mit Badeschaum obendrauf, sondern den goldbraun-ölig-süffigen Stoff, der nach meeeeehr schreit! Wobei das 0,5Liter Maß ein "muß!" ist ;-))
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