Die Kartoffel -Ihre wahre Stärke liegt unter der Schale

Annette 23.07.2003, 00:00:00

Hoher Anteil an Vitaminen und Mineralstoffen

Fast alle Gemüsesorten drängeln sich rein optisch auf. Sie präsentieren sich in einem farbigen Antlitz und dann glänzen sie auch noch um die Wette. Und die Kartoffel – die ist eigentlich einfach hässlich. Aber wie so oft im Leben, nicht immer steckt der Wert in der äußeren Hülle. Die Kartoffel ist schon ein feines Früchtchen, denn unter ihrer Schale zeigt sie ihre wahre Stärke.

Man sagt der Kartoffel nach, sie sei ein Dickmacher. Dabei stimmt das gar nicht. Schuld haben wir selber, wenn wir von der Kartoffel dick werden. Das jedenfalls meint Ernährungsberaterin Uta Nehls von der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern in Rostock. Die fettreiche Zubereitung der verschiedenen Gerichte mit Kartoffeln, die vielen Beilagen – das sind die Dickmacher!

Nehmen wir doch einmal die Kartoffel, so wie die Natur sie geschaffen hat: Sie hat im gekochten Zustand 72 Kilokalorien pro 100 Gramm. Damit Sie vergleichen können: Pommes frites haben 267 und die verführerischen Kartoffelchips 565 Kilokalorien.

Schauen wir der Kartoffel mal in das Innere. Ihre Hauptinhaltsstoffe sind Wasser und Stärke. Die Stärke ist ein so genanntes langkettiges Kohlenhydrat. Sie wird vom Körper langsam abgebaut. Daraus schließlich folgt ein besonderes Argument für die Kartoffel – sie wirkt lange sättigend. Also, es muss zwischendurch nicht so schnell was gefuttert werden.

Weitere gute Argumente für die Knolle: Von großer Bedeutung für eine gute Verdauung sind ihre Ballaststoffe. Diese halten nämlich den Darm in Schwung.

Kommen wir zum Eiweißgehalt, zum Fett, zu Vitaminen und zum Mineralstoffgehalt.

Vom Eiweiß hat sie relativ wenig –nur zwei Prozent – aber dafür in bester Qualität! Durch eine Kombination mit Milchprodukten – dabei denken wir doch gleich an Pellkaroffeln mit Quark – wird die biologische Wertigkeit des Kartoffeleiwe ißes noch gesteigert. Eiweiß ist gut, weil es Muskeln und Organe aufbaut und erhält. Besonders Kinder und Jugendliche brauchen viel Eiweiß.

Das Fett in der Kartoffel muss man suchen. Mit 0,1 Prozent können wir es vergessen.

Sehen lassen können sich dagegen die für uns wichtigen Vitamine und Mineralstoffe. Im gekochten Zustand hat die Kartoffel fünfmal so viel Vitamin C pro 100 Gramm wie die Weintrauben.

Nun sollen Sie auch noch erfahren, warum das Vitamin C so wertvoll ist: Es ist wichtig bei der Bildung von Binde- und Stützgewebe und bei der Wundheilung. Es ist bedeutsam für die Produktion der weißen Blutkörperchen und unterstützend bei der Eisenaufnahme. Es schützt die Zellen vor Radikalen – will heißen, es verringert das Krebsrisiko.

Bei den Mineralstoffen sind vor allem Kalium und Magnesium zu erwähnen. Über Mineralstoffe sollte man wissen: Sie beeinflussen die Stoffwechselprozesse durch Regulierung biologischer Vorgänge wie Blutgerinnung und Muskelerregung.