Die Verwandten des Hühnereis
Außer Wachteleiern, die meist in Gläsern konserviert auf den Markt kommen, sind sie auch nur zu den alljährlichen, natürlichen Legezeiten für den Feinschmecker erreichbar.
Kiebitzeier gibt es nur Ende März/ Anfang April. Das nur 25 g schwere Ei wird vorwiegend hart gekocht, es muß genau 10 Minuten nach dem Aufkochen des wassers herausgenommen werden. Es hat einem, dem Möwenei ähnliche Geschmack und ein besonders cremiges Eiweiß.
Möweneier stehen an der küste häufig auf dem Speiseplan, zumindest während der alljährlich von den Behörden neu festgelegten Sammelperiode im Sommer. Möweneier sind im allgemeinen grau oder grünlich. Sie wiegen etwa 40 g und brauchen eine Garzeit von 12 - 15 Minuten. Das Eigelb ist von kräftig dunkelgelber, fast rötlicher Farbe.
Wachteleier kommen meist frisch aus Frankreich oder konserviert aus Japan oder China. Dort werden Wachteleier als hochwertige und preisgünstige Proteinquelle hoch geschätzt. Bei uns wird das nur etwa 10 g schwere Ei, das nicht länger als 1 1/2 - 2 Minuten gekocht werden darf, meist als Vorspeise serviert oder zum Garnieren von Platten verwendet.
Perlhuhneier sind bisher, des geringen Angebots wegen, leider ein nur wenigen vorbehaltener Genuß. Das bräunliche Ei hat einen aromatisch - würzigen Geschmack und eine besonders harte Schale. Die richtige Kochzeit liegt zwischen 3 und 3 1/2 Minuten.
Gänseeier sind wie Puteneier so gut wie nie im Handel zu finden. Nur die Bauern, die Gänse und Puten auf ihen Höfen halten, essen diese Delikatessen gelegentlich.
Das Entenei, das auch nur sehr selten im Handel auftaucht, ist dennoch in die Bürokratenmühle geraten, weil es mit bestimmten Salmonellen befallen sein kann, die erst durch längeres Erhitzen mit Sicherheit abgetötet werden. Deshalb müssen Enteneier den Aufdruck tragen: " Enteneier 10 Minuten kochen " Ebenso müssen die Verkaufskartons und ein midestens DIN A3 großes Schild darauf hinweisen, daß es sich um Enteneier handelt, die "zur Verhütung von Gesundheitsschädigungen nicht roh oder weichgekocht verzehrt und nicht zur Herstellung von Puddings, Mayonnaisen, Rüphrei, Setzei, Pfannkuchen,Torten, Schaumspeisen (Creme), Speiseeis und ähnlichen Zubereitungen verwendet werden" dürfen, wenn bei der "Herstellung nicht eine, die ganze Masse durchdringende Erhitzung auf mindestens 100 Grad Celsius mindestens 10 Minuten lang gewährleistet ist" ! So einfach ist das!
Daß dennoch etliche, (heute noch lebendige) Esser vor dem Vorurteil nicht zurückschrecken, liegt vermutlich an seinen Vorteilen. Es enthält bei etwas 70 g Gewicht gut und gerne etwa 10 g (14,8 %) Fett, und nur knapp 70 % Wasser, während es ein Hühnereiweiß auf 87,6 % Wasser bringt.