Plempelwurst im
(Ein mutmaßliches Bild hab ich ja gefunden, im web. Das war aber, neben dem Gedicht auch schon alles.)
Dar biese Troom (Schlesisches Gedicht)
Dar biese Troom
(von Ernst Schenke)
Grusses Schlachtfest woar gewast.
Endlich is der Obend do, olle Kotza wur a groo
und der Kolle kruch eis Nast.
Vullgesackt sei Baeuchla waor, denn a hatte gutt gestuppt
Wellfleisch, Wellwurscht, Plempelwurscht,
viel getrunka und gesuppt.
Wies halt ies ei sichta Taga, obends leit em olls eim Maaga.
Kolles Maaga dar woar vul und dem Kolle woar ne wuhl.
De Nacht woar schworz wie Pech und Room,
a Kaeuzla uffm Dache rief und wie der Kolle endlich schlief,
do hot ar goar nen biesa Troom:
Ging der Wind eim Ufariehre, kloopt woas on de Stubatiere?
Koama lauter - ees, zwee, drei - lauter fette Schweinla rei,
's woar a ganzes Uufgebote, hoatte lange Masser miete,
lauter Schweinla, lauter fette, koama uff zwee Benn geloofa,
koama olle bis oans Bette, wu dar Kolle und toat schloofa.
Zeigta blanke Masserklinga, finga olle on zu singa:
Kolle, Kolle, Kolle, Kolle, Kolle jitzt werscht du geschlacht'
und aus dir werd Wurscht gemacht.
Jitzt fing doas erschte on zu sprecha:
Nuck, nuck, mer warn a bale stecha.
Und wie doas erschte und hoatta geredt,
do meente doas zweete, ar is hibsch fett,
do daecht icht wull, is waer doas beste,
mer machta Wurscht und zwoar gepresste.
Do sproach doas dritte: sis gutt, surgt ok ver Blutt, surgt ok Ver Blutt.
Doas erschte sproach: Woas mach denn aber
mit dann Nierlan und mit der Laber?
Do sproch doas zweete: Doas macht keene Miehe,
doas kimmt olles ei de Briehe.
Dann sproch das dritte: Macht kee Gelaerme, macht kee Gelaerme,
surgt ok ver Daerme, surgt ok ver Daerme.
Do finga se olle zu grunze oan, Faerme werd a wull salber hoan.
Do sproch doas erschte: mer wern ins setza,
Masser wetza, Masser wetza.
Und wie se und hoatta de Masser geschliffa,
do meent doas zweete: Jetzt zugegriffa,
hier hilft erscht kee Aber und kee Wenn, mer nahma a baale bei a Benn,
ees nimmt a beim linka, ees nimmt a beim rechta,
wir beede haln a, ihr beede stecht a.
Do wurd dam Kolle Angst und bange,
a loag und woand sich wie ne Schlange.
Ar griff noch dar Lompe, a griff nochm Tochte, a flug ausm Pochte.
Und wie a nabern Bette loag, so wurd a munter und derschroack.
Nee, ducht a, nee, kunnts taelscher sein,
ma kun e jitzt schun Blutwurscht sein.
A griff oan de Uhrn, a griff oan de Beene. -
Nee, Gott sei Dank, ar woar noch keene.
(Hochdeutsche Version:)
Ein großes Schlachtfest war gewesen
Endlich war der Abend da,
alle Katzen wurden grau
und der Kalle kroch in..s Nest.
Vollgepumpt sein Bäuchlein war
Denn er hatte gut gegessen:
Wellfleisch, Wellwurst, Plempelwurst
Und getrunken und gefressen.
Wie es halt so ist am lichten Tage,
abends leidet man an vollem Magen.
Der Magen Kalles der war voll
Und dem Kalle gar nicht wohl.
Die Nacht war schwarz wie Pech und Rauch,
ein Käuzchen auf dem Dache rief und wie der Kalle endlich schlief.
Er hatte einen bösen Traum.
Ging der Wind durch das Ofenrohr
Klappte was an der Stubentür .
Und es kamen lauter: eins, zwei drei. Lauter große, fette Schweine rein.
Und es war ein ganzen Aufgebot Streckten lange Messer vor sich her
Laute Schweine fette, immer mehr, kamen auf zwei Beinen gelaufen
Kamen alle
Bis an das Bett
In welchem war der Kalle eingeschlafen.
Fingen alle an zu singen -
Standen da und alle zeigten
Lauter blanke Messerklingen:
Kolle, Kolle, Kolle, Kolle,
Kolle, du wirst jetzt geschlachtet
Und aus dir wird Wurst gemacht.
Jetzt fing das Erste an zu sprechen:
Warte nur, wir werden bald dich stechen.
Und wie das Erste hat geredet
Meinte das Zweite:
„Er ist hübsch fett“.
Da denk ich wohl, es wäre
das Beste
Wir machen Wurst und zwar gepresste.
Da meinte das Dritte „Es ist gut, es ist gut“
Sorgt auch für Blut, sorgt auch für Blut“.
Jetzt sprach das Erste
„Was machen wir denn aber
Mit den Nieren und der Leber“.
Das zweite sprach: Damit hat es keine Mühe
Das kommt alles in die Brühe.
Und das Dritte sprach: Macht nur keinen Lärm
und sorgt auch für fette Därm...
Da fingen alte zu grunzen an
Därme wird er wohl selber haben.
Nun wackelten alle mit den Rüsseln:
„Sorgt auch für Schüsseln, sorgt auch für Schüsseln“.
Und das Erste sprach:
„Wie werden uns nun setzen
und unsere Messer wetzen, Messer wetzen“
Und wie sie haben die Messer geschliffen.
Meinte das Erste:
Nun zugegriffen“.
Hier gibt’s kein Aber
und kein Wenn
Wir nehmen ihn alle bei den Beinen.
„Erst nimmt man ihn beim linken und dann beim rechten
wir beide halten ihn, ihr beide könnt ihn stechen“.
Da wurde dem Kalle Angst
und Bange
Er lag da und wandt sich wie eine Schlange.
Nun griff er nach der Lampe und dem Dochte
und flog aus seiner Liegestätte.
Und wie er neben seinem Bette lag da wurde er munter und erschreckt.
Na, dachte er, es könnte schlimmer sein
Man könnte jetzt schon eine Blutwurst sein.
Er griff sich an die Ohren und an seine Beine -
Na, Gott wie Dank, es waren noch seine.
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könnte es die Grütz- oder Graupenwurst sein (Bild erinnert mich stark daran)
Das ist eine "Krupniok"
da ist durchwachsener Speck mit Schwarte, fetter Speck, gekochte Grütze, Pfeffer und Majoran und Blut drin.
In Neisse/Oder (Oberschlesien) wurde diese in großen Mengen auf dem Bauernhof gemacht.
Wir selbst haben das Rezept auf einer polnischen Internetseite gefunden, uns diese Seite übersetzen lassen, kommen aber nicht so recht weiter. Jetzt wäre ein Kochmeister von Nöten, der polnisch kann.
ich gebe mal die Seite an:
http://pychotka.pl/przepisy-kulinarne/w%EAdliny/%A6l%B1ski-przysmak-%11-krupniok.html
http://www.aleksandria.pl/images/wp_krupniok.jpg
unter diesem Link sieht man ein Bild
Meine Mutter hat vieles noch in schlesisch erzählt.
LG Anita
www.onkelheinz.de
Dort sind alle möglichen Wurstrezepte, der Rest ist über CD erhältlich,leider ohne Rezept-Register. Vielleicht kannst Du Dich über die dort angegeben Mail-Adresse in Verbindung setzen.
Inmeinem alten Schlesienkochbuch von meinem Vater ist so was leider nicht drin. LG Elly