Zubereitung
Liebe Leute !
Immer wenn wer Geburtstag hat stellt sich die Frage, was man schenken soll.
Letztens haben wir es gesehen und fanden es so originell, dass es für uns nur eines gab und das war ...
... eine Melonenbowle mit ganzen Früchten !
Das geht nicht ! ? Nichts einfacher als das, man nehme...
...einen Melonenhalter (01) mit Innenmaßen nicht über 15 Zentimeter, da man ansonsten die meisten Melonen hindurch werfen kann. Den Melonenhalter hat uns ein befreundeter Schlosser später nochmals mit Langlöchern in den Holmen und eingesetzten Edelstahlschrauben an den vier Endstücken, die in dem Halter auf dem Foto angeschweißt sind, gebastelt, wodurch man ihn an die Größe der Melone perfekt anpassen konnte, eine Melone (02) möglichst groß (hier leider nur 5,6 Kilogramm), damit der „Bowlentopf“ am Ende groß genug wird, Weintrauben ohne Kern (03), denn irgend was sagt mir, dass Bowle nicht nur aus Fruchtsaft bestehen sollte und Farbkontrast geben helle Trauben immer zu rötlichem Saft.
Dann brauchen wir noch etwas geschmacklichen Kontrast und Charakter. Dieser kommt mit einem Schuss (je nach Größe der Melone) Martini (04) oder Grenadine (wegen bitter).
Den Charakter gibt ein Korn (05), doch bis es so weit ist fordern die Götter noch jede Menge Schweiß. Außerdem entsteht etwa ein Fuß hoch klebriger Dreck auf Fußboden und Küchenmöbeln, sowie in der Spüle, doch nun weiter der Reihe nach.
Nachdem mir in einem Supermarkt am Obststand fast schlecht geworden ist wegen vergammelndem Obst und es trotzdem nur „kleine“ Melonen mit höchstens 4 kg gab, habe ich in einem anderen Discounter ein recht frisches Exemplar von 5,6 kg erwischt (06). Das ist selbstverständlich immer noch zu klein, doch wenn sich diese Bowle durchsetzt und Liebhaber findet, findet sich demnächst auch eine größere Melone.
Die Melone gründlich waschen und dann „eiermäßig“ köpfen (07). Es geht auch zick-zack-zick-zack usw.., wodurch aber das Volumen der Bowlenterrine verkleinert wird, was nicht im Sinne des Erfinders ist.
Eine halbe Stunde später...
Welches Werkzeug am besten zum Aushöhlen geeignet ist, muss jeder selbst herausfinden. Wie viel Mühe man sich damit geben muss hängt vom Reifegrad der Frucht ab. Da auch hier nie alles Gute beisammen ist sind die schmackhaftesten Melonen meist am „mürbesten“ und man hat somit kaum Fruchtfleisch zum Würfeln.
Dafür hat es Saft ohne Ende, doch die Kerne spritzen nur so aus der Zentrifuge in der Küche umher (08), (09) und der Saft spritzt und der Fußboden klebt und der Tisch und die Töpfe und insgesamt ist es eine mächtige Sauerei, was da so abgeht, doch wenn dann alles fertig ist, sozusagen nach zwei bis drei Stunden, dann ist es ein schönes Gefühl.
Man muss nur noch die Fruchtwürfel mit dem Martini und dem Korn, sowie einer halben Flasche halbtrockenem Weißwein, sowie zwei oder mehr (wer süß liebt) Esslöffeln Zucker vermengen und zum Ziehen kalt stellen. Bei der Gelegenheit kann man auch die „leere“ Melone mit dem Deckel abgedeckt in den Keller oder anderweitig so kalt wie möglich stellen, denn in seinen Kühlschrank bekommt man solch großes Teil meist nicht wirklich.
Die Beutel mit dem Melonensaft aber kommen in den Tiefkühlschrank und werden über Nacht, während die Früchte ziehen, zu dem, was uns am nächsten Tag die Bowle kühlt, ohne sie zu verwässern (10).
Die Bowle selbst wird erst bei Bedarf zusammen geschüttet, verrührt und ist eigentlich somit auf Kommando fertig. Ob für die Bowle ein halbtrockener Weißwein genommen wird, ein halbtrockener Sekt oder dem Anlass entsprechend gar Champagner, das bleibt dem „Endverbraucher“ überlassen. Viel Spaß mit der Bowle ;-)
PS.
Es gab Melonenbowle-Trinker, die davor, während und / oder danach noch Hefeweizen genommen haben. Das war aus nicht nachvollziehbaren Gründen nicht gut, denn diese Herrschaften hatten Überlieferungen zu Folge mit mächtig Bauchgrimmen zu kämpfen. Wir sind davon verschont geblieben...
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