Tüffeln auf mecklenburgisch

Also ich schicke voraus hier in Mecklenburg heißen die Kartoffeln Tüffeln- aber zum besseren Verständnis habe ich das alte, überlieferte Familienrezept abgewandelt und „hochdeutsch“ Kartoffeln geschrieben

Geschälte Kartoffeln wirft man gleich beim Schälen nach einander in ein Gefäß mit Wasser, wäscht sie vor dem Kochen noch einmal in frischem Wasser und gibt sie am Besten mit einem Durchschlage in das zum Kochen bestimmte Gefäß. Auch für die Kartoffeln gilt sonst als Regel, dass das Wasser, in welchem sie auf das Feuer gebracht werden kochen muss, nur werden Frühkartoffeln und auch die Herbstkartoffeln, so lange man sie nicht zu Keller genommen hat, wohlschmeckender, wenn man sie in kaltem Wasser aufsetzt: das Wasser muss vollständig abgeschäumt werden. Zum Betreff des Salzens ist zu bemerken, dass die ersten, neuen Kartoffeln (Johanniskartoffeln), welche gewöhnlich sehr weich sind, durch scharfes Salzen eine bessere Konsistenz annehmen. Das richtige Treffen des Salzes ist reine Sache der Übung, es lässt sich dasselbe nicht angeben, da es allemal von dem zu kochenden Quantum Kartoffeln abhängt; zu bemerken ist, dass die Kartoffeln sogleich gesalzen werden müssen. Die Zeit, welche die Kartoffeln zum Garwerden gebrauchen, ist nach Art und Alter derselben verscheiden. Frisch aus der Erde genommene Kartoffeln müssen eine Viertelstunde bis 20 Minuten kochen, nach Weihnachten bedürfen sie eine halbe bis dreiviertel Stunde. Am besten überzeugt man sich von ihrem Zustande durch Hineinstechen mit einer Gabel. Lassen sie sich leicht durchstechen, so sind sie gut und müssen sogleich abgegossen werden, nach dem Abgießen aber noch einige Minuten an einer heißen Stelle, und zwar leicht – am besten mit einer Serviette – bedeckt, abdampfen.

Man serviert die geschälten Kartoffeln entweder trocken oder schwenkt sie vorher im Kochtopfe mit einem Stück Butter durch, in beiden Fällen bestreut man sie mit feingehacktem Petersilienkraut. Man kann aber auch verschiedene Saucen daran geben, namentlich die Buttersauce oder die Speck- und Zwiebelsauce.